Geblutet wird jeden Tag

Der 28. Mai eines jeden Jahres steht ganz im Zeichen des Weltmenstruationstages. Alle 28 Tage, für fünf Tage in Folge… so in etwa will es der Durchschnitt. So oft und so lang menstruieren derzeit etwa 800 Millionen Menschen weltweit.

Vor zwei Jahren haben wir hierzu mit Rabia Baloch in Belutschistan (Pakistan) gesprochen. Sie arbeitet für ‘Sanitation for Millions’, ein globales Programm, das darauf abzielt, einen sicheren Zugang zu sanitären Einrichtungen und Hygieneeinrichtungen zu ermöglichen. Hierbei kommt schutzbedürftigen Gruppen, beispielsweise Mädchen, Frauen und Geflüchteten, ein besonderer Schwerpunkt zu. 

Zwei Jahre nach dem Interview mit Rabia sind auch unsere Kinder älter geworden und wir sehen weitere Hindernisse, die wir uns wünschen zu überwinden. Kinder, die kurz vor der Pubertät stehen und peinlich berührt sind, müssen Kontakt mit dem Thema aufnehmen. Letztendlich können wir nur versuchen, dem Thema die Peinlichkeit zu nehmen, den Kontakt und auch die Offenheit zu erleichtern. Das Dasein der Periode als allgegenwärtig und normal erachten und aber auch Raum geben für Privatsphäre und Unterstützen zugleich.

Für viele Eltern und weitere Bezugspersonen ist der Zugang nicht leicht: Privatsphäre wahren, aber Hilfestellungen leisten und gleichzeitig Entstigmatisieren. Hilfestellung können Tagebücher und andere Lektüre für Mädchen geben, zum Beispiel das Buch In der der Regel wunderbar, Mut zum Blut oder aber Gute Tage – Wie du die Regel geregelt kriegst.

Um mehr Sichtbarkeit für die Periode im Alltag zu schaffen, haben wir vor einiger Zeit ein Perioden-Shirt in limitierter Auflage produziert. Die passenden Patches sind auch heute noch verfügbar!

Wir wünschen uns, dass nicht nur die Person, die ihre Periode bewältigen muss, einen möglichst unbeschwerten Umgang erfahren und erleben darf. Im Gegenteil: Sie soll aufgefangen sein in einer Gesellschaft, die sich gleichwohl verantwortlich und aufgeklärt fühlt. 

Lasst uns also selbst alle an die Nase greifen, mit unseren Kindern und Bezugspersonen sprechen. Nicht nur mit den Menstruierenden, auch mit Menschen, die nicht bluten oder bluten werden. 

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